Thema Corona Times

Autor: smartvillage
Veröffentlicht 23. April 2020

Was ein Coffee-Talk bei smartvillage bewirken kann

Ein Resümee unserer Coffee-Talks

Wir haben uns mit unseren Partner*innen und Gästen zu einem virtuellen Coffee-Talk getroffen. Austausch hilft. Die Botschaft, die rüber kam, wollen wir euch nicht vorenthalten. Doch beginnen wir am besten ganz von vorne.

Wenn die Black-Swan-Theorie Wirklichkeit wird? Wovon zum Kuckuck sprechen die denn? Die Black-Swan-Theorie ist ein Zukunftsmodell. Genauer gesagt, beschreibt die Theorie, wie Krisen die Zukunft prägen werden. Der Erfinder der „Black-Swan-Theory“ – Nassim Taleb – skizzierte ein neues Zukunftsbild. Eines, in dem Krisen nicht in globalen Katastrophen und letztlich in ganzen Zivilisationseinbrüchen münden. Im Gegenteil. Er prägte den Begriff der „Anti-Fragilität“. Für ihn ist der Umgang mit Krisen entscheidend. Anti-Fragilität ist also die Fähigkeit, sich kreativ an Krisen anzupassen, robust zu werden. Krisen sind nicht die Anfänge von Untergängen, sondern trainieren uns, immer intelligentere Antworten zu finden. Es ist ein positives Zukunftsbild. Und das Einzige, dass wir nach all unseren Gesprächen mit unseren Bewohner*innen für realistisch halten!

Wir haben unsere Bewohner bei einem virtuellen Kaffee-Talk begrüßt. Im smartvillage(-Hintergrund), so wie wir das eigentlich am Liebsten machen.

Auf dem Bild ist Benni zu sehen, Gründer und Geschäftsführer der Münchner Kaffeerösterei.

Zur Quintessenz unserer Coffee-Talks

Während unserer Coffee-Talks stellen wir fest: Die Lage ist unübersichtlich und verunsichernd. Für alle. Die Quintessenz dafür umso deutlicher: Lasst uns neu denken, ohne das große Ganze aus den Augen zu verlieren! Diese ganze Sache mit der Anti-Fragilität wird plötzlich greifbar. Diese „Black-Swan-Theorie“ weniger theoretisch. Als smartvillage sehen wir uns dabei stärker denn je in der Rolle, zu vernetzen und Geschichten unseres Netzwerks zu streuen. Wir können unser Geschäftsmodell nicht so schnell wandeln. Aber wir können Geschichten erzählen, die Mut machen. Beispielhaft wollen wir heute drei unserer Bewohner vorstellen, die kreativ reagieren und ihre Geschäftsmodelle an die Situation angepasst haben. Die Message geht aber raus an alle: YOU GO, BOYS AND GIRLS!

Die Münchner Kaffeerösterei – mit produktiver Anspannung durch die Krise

Beginnen wir mit unserem langjährigen Partner – der Münchner Kaffeerösterei, ihren Kaffee verwenden wir schon seit längerer Zeit in unserem smart Café, mit vielen positiven Bemerkungen unserer Bewohner*innen. Gründer und Geschäftsführer Benjamin wirkt bei unserem Gespräch in – nennen wir es – produktiver Anspannung. „Vieles, das passiert, wird für uns Wachstum bedeuten“, sagt der erfahrene Diplom-Kaffeesommelier. Heute zeigt er sich positiv – den mentalen Schock vor einigen Wochen bereits überwunden. Die Vision der Kaffeeenthusiasten ist es, Kaffeegenuss mit Business-Aktivitäten zu verknüpfen. Sie wollen den zwischenmenschlichen Austausch auf Augenhöhe fördern – mit ihrer mobilen Kaffeebar auf Messen, bei Kaffeeseminaren in Unternehmen oder im privaten Rahmen. Sie wollen Erlebnisse schaffen, die verbinden. Als die Veranstaltungsbranche Mitte März zum Erliegen kam, hieß es: Gedanken zulassen, aber geschäftsfähig bleiben. Das Gebot der Stunde: Ihre analogen Formate auf digitale Anwendbarkeit überprüfen.

"Vieles, das passiert, wird für uns Wachstum bedeuten!", so Benjamin von der Münchner Kaffeerösterei.

Mit personalisiertem Unternehmenslogo schicken sie derzeit Kaffee in’s Home-Office oder bieten virtuelle Kaffeeseminare für Teams an.

Aber kann etwas, das über eine Vielzahl an Sinnen transportiert wird, überhaupt digitalisiert werden? Die Antwort ist ja. Ein wesentlicher Faktor des Geschäftsmodells ist es, aufzuklären und Menschen zu verbinden. Und das funktioniert digital. Sogar mit einer weitaus größeren Reichweite, wie die Truppe jetzt feststellt. Wir könnten dieses Gespräch ewig führen. Doch Benjamin muss los. Ein virtuelles Kaffeeseminar mit 20 Leuten eines Münchner Unternehmens steht an. Die Nachfrage ist groß. „Virtuelle Meetings eignen sich zwar zur Kommunikation. Doch der Teamzusammenhalt – gerade in diesen Zeiten – lässt sich durch gemeinsame Erlebnisse einfach besser stärken!“

smartvillage-Tipp: Auf ihrem Instagram-Channel sammelt die Münchner Kaffeerösterei tolle Informationen für guten Kaffee im Home-Office. 😉  

Designing Talent – Wenn das eigene Lernformat im Härtetest überzeugt  

Normalerweise bietet Designing Talent individuelle Programme zur Führung und Talententwicklung für Unternehmen an. Wir sprechen mit COO Verena – bereits das zweite Mal in den vergangenen Wochen. Ungefähr einen Monat ist es her, dass das smartvillage-Team an deren Online-Session Opportunities in Tough Times teilgenommen hat. Zu diesem Zeitpunkt haben wir uns von der Corona-Situation überfahren gefühlt. Und was soll man sagen: Sie haben uns abgeholt. Auf ganzer Linie. Wir haben den Sprung von der Schockstarre zur Proaktivität geschafft. Wir glaubten wieder an neue Möglichkeiten. Das Verrückte daran? Dieses Format gibt es seit Längerem. Neu ist jedoch die virtuelle Moderation, die auch für remote arbeitende Teams funktioniert. Die Nachfrage ist riesig.

„Ängste haben wir zu keiner Zeit ausgeklammert. Jeder im Team ist anders betroffen und das wollten wir berücksichtigen!", so Verena von Designing Talent.

Mit ihrer Online-Session „Opportunities for Tough Times“ helfen sie Unternehmen wie uns aus der Schockstarre.

„Wenn persönliche Workshops und Zertifizierungskurse nicht möglich sind, setzen wir noch stärker auf digitale Lernmodule und Blended Learning. Wir fördern standortübergreifende Lernformate stärker. Damit sehen wir uns auch für die Zukunft robust aufgestellt.“, fügte sie hinzu. Einen Aspekt fanden wir besonders interessant. Designing Talent will die Thematik Lernen, Fitness und Gesundheit stärker angehen. Wir haken nach und verstehen: Auch für Unternehmen ist es wichtig, größeren Wert auf die mentale und physische Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen zu legen. Ein Aspekt, auf den Experten wie Stanford Professor Jeff Pfeffer in jüngerer Zeit besonders hingewiesen haben. Durch Corona wird die Bedeutung von körperlicher und geistiger Fitness nochmal in den Vordergrund gerückt. Wir sind gespannt, was daraus wird. 😉

Mystery-Coffee – Blind-Dates on, permanenter Krisenmodus off

Benjamins Geschichte hat uns dazu inspiriert, Christoph – Gründer und Director von Mystery Minds – zu kontaktieren. Der Zusammenhang ist einfach. Wir bleiben beim Kaffee. Aber sprechen mit jemandem, der die Thematik aus der Softwarewelt aufgreift. Das Unternehmen Mystery Minds hat sein ursprüngliches Businessmodell an diese Zeiten angepasst. Normalerweise bringen sie Menschen persönlich innerhalb von Unternehmen durch intelligente Algorithmen zusammen. Spätestens mit dem großen Shift in das Home-Office wurde dem neunköpfigen Team bewusst: Das Geschäftsmodell, wie es bisher bestand, wird sich auf unbestimmte Zeit verändern. Sich bei einem „MysteryLunch“ zufällig zum Mittagessen im Unternehmen zu treffen und dabei intensiver kennenlernen? Welch´ Ironie. Es folgten Telefonate mit ihren Kunden und Teilnehmern. Die waren von der Krise ebenfalls betroffen.

„Mit Mystery-Coffee wollen wir die zwischenmenschliche Kommunikation [...] fördern. Insbesondere in Zeiten des Social Distancing“, so Christoph.

Ihre Software bringt Mitarbeiter normalerweise in den persönlichen Austausch. Jetzt bieten sie eine kostenlose Version an, die das im virtuellen Raum ermöglicht.

Der Appell an das neunköpfige Team war eindeutig: An der Vision festhalten, aber an neuen kreativen Lösungen arbeiten. Sie programmierten also was das Zeug hielt und hatten bereits einige Tage später eine kostenlose und virtuelle Antwort parat: „Mystery-Coffee“. „Mit Mystery-Coffee wollen wir die zwischenmenschliche Kommunikation und den informellen Austausch fördern. Insbesondere in Zeiten des Social Distancing.“, so Christoph. Mystery-Coffee kann sogar für ein Unternehmen personalisiert werden. Die Coffee-Blind-Dates finden dann nach bestimmten Kriterien statt – nach Sprachen, Interessen oder Altersgruppen. Die Resonanz ist durchwegs positiv. Der permanente Krisenmodus ist offline gestellt, das Geschäftsmodell positiv erweitert. Wir überlegen gerade stark, ob sich „Mystery-Coffee“ nicht auch langfristig für unser smartvillage-Netzwerk anbietet.

Don’t forget: Das ist eine globale Krise und keine Produktivitätschallenge! 

Wir haben drei Beispiele aus unserem Netzwerk porträtiert, die in unseren Augen schnell und kreativ auf diese Situation reagierten. Wir wissen, dass das nicht jedem Unternehmen (uns eingeschlossen) möglich ist. Eines steht fest: Wir alle versuchen, mit dem neuen Ausnahmemodus zurechtzukommen. Immer mit dem Ziel vor Augen, handlungsfähig zu bleiben und Entscheidungen zu treffen. Diese Krise schlicht und ergreifend bewältigen, das ist das Ziel von uns allen. Trotzdem sind die aktuellen Entwicklungen ermüdend. Jeden betrifft die Situation anders. Manchmal will man einfach nur rumhängen. Diese Momente sind in einer globalen Pandemie vollkommen legitim. Da geht es uns allen gleich. Danke für die ehrlichen Gespräche! Ihr seid verdammt cool!

What’s next? Zukunftsmodus on.

Ob wir wohl diese resiliente und adaptive Gesellschaft werden, die weiß, wie sie produktiv mit Krisen umgehen kann? Die Zukunft wird spannend. Lukas´s Zukunftsvision des smartvillage, erklärt uns der Gründer selbst in einem anderen Blogartikel. Stay tuned!